Interview mit Damen-Trainer Rainer Klümper: "Unser Spiel ist athletischer, schneller und technisch besser geworden"
Die In­te­rims­lö­sung ist zum Dau­er­b­ren­ner ge­wor­den: Ur­sprüng­lich hat­te unser Vorstand Rai­ner Klüm­per die Hand­bal­le­rin­nen nur für ei­ne kur­ze Zeit­span­ne im Jahr 2020 trai­nie­ren wol­len. Vier Jahre später ist er noch immer im Traineramt, mit mehr Spaß als je zuvor. Und längst hat der gebürtige Münsterländer eine Mannschaft aufgebaut, die sich aktuell anschickt, von der Bezirksliga A in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Das sorgt am Untermain und im Handballbezirk Odenwald/Spessart für reichlich Aufmerksamkeit. Schon an diesem Sonntag kann das Team beim Heimspiel gegen die HSG Haibach/ Glattbach II den Meistertitel perfekt machen. (Sonntag, 21.04.24; 15:15 Uhr / Sporthalle TV Goldbach, Mühlstraße!

"Entwicklung insgesamt sehr positiv"

Auf dem Weg in die sechsthöchste Klasse hat "Main-Echo"-Mitarbeiter Andreeas Müller mit dem Übungsleiter gesprochen. Wir dokumentieren an dieser Stelle das Interview, das am vergangenen Donnerstag in der Zeitung erschien: https://www.main-echo.de/sport/handball/entwicklung-insgesamt-sehr-positiv-art-8212790


Herr Klümper, in der Saisonvorschau Ihres Vereins hatten sich Ihre Schützlinge beklagt, der Trainer könne sie ruhig häufiger loben. Ist nun, da die Mannschaft drei Spieltage vor Rundenschluss mindestens drei Minuspunkte weniger hat, als alle anderen Teams hat, ein passender Zeitpunkt dafür gekommen?
Klümper:(Lacht) Ja, natürlich. Wobei ich das aber auch zwischenzeitlich schon häufig genug gemacht habe. Der Appell ist nachvollziehbar, weil ich persönlich damit einfach sparsamer bin. Aber ich habe Besserung gelobt und das auch schon befolgt.

Inwieweit gibt die Mannschaft denn über die gute Platzierung hinaus Grund zum Lob?
Klümper:Da kommen drei Komponenten zusammen. Zunächst der Wille, aus sich sportlich etwas herauszuholen. Dann, sich auf eine neue Form des Handballs in Abwehr und Angriff einzulassen, also Gelerntes wieder zu verlernen und dafür Neues hinzuzulernen. Außerdem haben wir eine gute Symbiose zwischen Spielerinnen und Trainer. Ich arbeite wirklich gerne mit den Mädels zusammen.

Sie betreuen schon weit über die aktuelle Runde hinaus das Team. Geht auch insgesamt die Entwicklung stetig nach oben?
Klümper: Auf jeden Fall. Gestartet haben wir nur mit sechs, sieben Mädels. Das hat sich dann Stück für Stück aufgebaut: Immer mehr sind hinzugekommen, haben immer mehr Lust auf Handball bekommen und sich stetig verbessert. Insgesamt ist die Entwicklung sehr positiv: Unser Spiel ist athletischer, schneller und technisch besser geworden. Es ist immer noch nicht auf dem Niveau, das ich gerne haben möchte, aber als Trainer darf man ja auch immer etwas finden. Hinzu kommt eine erfreuliche Entwicklung im Nachwuchs, in dem wir in der A-, B-, C- und D-Jugend über Teams verfügen. Zusammenfassend lässt es sich so beschreiben: Als ich angefangen hatte, hatten uns zwei Spielerinnen nach Haibach verlassen, mittlerweile ist es so, dass von dort welche zu uns kommen.

Rechnerische Zweifel an der Meisterschaft lassen sich zwar konstruieren, aber ist der Aufstieg nicht vielmehr bloß noch eine Frage der Zeit?
Klümper: Wenn ich es richtig interpretiere, ist Dieburg/Groß-Zimmern II die einzige Mannschaft, die grundsätzlich unseren Aufstieg noch gefährden könnte. Sie darf allerdings nicht aufsteigen, weil die erste Vertretung bereits in der Bezirksoberliga ist. Uns dürfte also schon jetzt der Aufstieg nicht mehr zu nehmen sein, aber natürlich haben wir den Ehrgeiz, die Saison als Erster zu beenden. Das wäre ein i-Tüpfelchen.

Wie ist die Bezirksoberliga einzuschätzen? Einerseits würden Vergleiche mit außer Konkurrenz spielenden Teams, die aus der Mannschaft als gute Übungschance benannt wurden, wegfallen, andererseits wäre wohl ein regelmäßigerer Spielbetrieb als zuletzt gewährleistet.
Klümper: Ich denke, dass wir sportlich und wirtschaftlich konkurrenzfähig sind. Die aK-Spiele habe ich stark genutzt, Spielerinnen mit wenig Einsatzzeit zu bringen oder taktische Aspekte nachzuschärfen. Das wird uns fehlen, aber so ist es dann eben. Vielleicht wird es mittelfristig eine zweite Mannschaft geben. Die Unterbrechungen sind in der Tat unschön, weil man nie in einen Spielfluss kommen kann.

In Anschluss an das Damen-Spiel tritt unsere Männer III im Hinspiel des Play-off-Halbfinales der Bezirksliga B gegen die MSG Groß-Zimmern/Dieburg II an. Anwurf 18 Uhr. An dieser Stelle werden wir in Kürze auch ein Interview mit MIII-Trainer Karsten Jakob veröffentlichen.

Reichlich Spannung also am Wochenende. Unsere 2. Männer-Auswahl trifft schon am Samstag in der Kuspo Hösbach (!) um 17:15 Uhr auf die Zweitvertretung der HSG Haibach/Glattbach. Die "Erste" ist an diesem Wochenende spielfrei.

Alle drei Teams freuen sich auf Eure Unterstützung!